Am Dienstag haben wir die traurige Nachricht erhalten: Jürgen Zeller ist gestorben. Wir wussten zwar, dass er schon eine längere Zeit krank war. Dennoch kam die Nachricht von seinem Tod für uns überraschend. Wir sind sehr traurig und betroffen. Vor allem gilt unser tiefes Mitgefühl seiner Ehefrau Cordula, seinen Kindern und Enkeln und allen seinen Angehörigen und Freunden.
Genau 40 Jahre hat Jürgen Zeller seit seinem Eintritt 1984 der CDU angehört. Für die CDU war er von 1989 bis 2014 Mitglied im Rat der Stadt Gladbeck. Unter anderem hat er in der CDU-Fraktion die Funktion des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden bekleidet. Viele Ratsmitglieder aus allen Parteien werden sich an Jürgen Zeller als einen äußerst engagierten und sachkundigen Debattenredner erinnern. Immer wenn Jürgen Zeller das Wort ergriff, musste man auf eine politische Überraschung gefasst sein.
Jürgen Zeller liebte in den öffentlichen Debatten aber auch in den Diskussionen innerhalb der CDU das offene Wort. Es machte ihm nichts aus, politischen Anstoß zu erregen, wenn er für eine Sache, die ihm wichtig war, mit all seiner rhetorischen Kraft eintrat. Er war manchmal unbequem, und das wollte er auch sein.
Im Ortsverband Rentfort in der CDU hatte er 20 Jahre lang, von 1991 bis 2011das Amt des Vorsitzenden inne. Er hat seinen Rentforter Ortsverband geprägt wie kein anderer. Er hat die Rentforter innerhalb der CDU zu einer sehr eigenständigen und schlagkräftigen Truppe um sich geschart.
Jürgen Zeller konnte wie kein anderer die Menschen für die Politik der CDU und der Senioren Union begeistern. Nicht nur in Gladbeck hat er für die CDU und die Senioren Union sehr viele Mitglieder gewonnen.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Rat der Stadt Gladbeck hat Jürgen Zeller sich ganz neuen Aufgaben in der CDU gewidmet: Der Senioren Union. 2017 wurde er in Gladbeck Vorsitzender dieser Vereinigung in der CDU und blieb es bis zu seinem Tod. In den folgenden Jahren engagierte er sich auf allen Ebenen der Senioren Union: Er wurde Vorsitzender des Kreisverbands Recklinghausen und Vorsitzender des Bezirksverbands Ruhr. Zuletzt wurde er stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands NRW und Mitglied des Bundesvorstands.
Alle diese Funktionen waren ihm nicht um ihrer selbst wichtig. Jürgen Zeller wollte politisch etwas bewegen. Unermüdlich redete er seinen eigenen Parteifreunden aber auch den Politikern anderer Parteien ins Gewissen, dass sie die Anliegen der älteren Generation nicht genügend oder gar nicht im Blick hatten. Einsamkeit im Alter, Abgehängt werden in einer digitalen Gesellschaft, Probleme der Mobilität, gesundheitliche Versorgung und Pflege, Wohnformen für ältere Menschen: Die Liste seiner seniorenpolitischen Themen war schier unerschöpflich. Oft hat er die Sorge geäußert, dass er bei seinen Herzensthemen nicht genügend Ergebnisse erzielen würde. Der Tod hat ihn am Dienstag aus einer äußerst intensiven politischen Schaffensperiode gerissen.
Jürgen Zeller konnte seine Wirkung auf andere Menschen, besonders auf Politiker, gut einschätzen und hat einmal gesagt: „Ich gehe euch mit meiner ständigen Kritik und meinen Forderungen für die Seniorinnen und Senioren auf die Nerven. Manch einer will meinen Aussagen auch nicht glauben. Aber auch wenn euch nicht gefällt, was ich sage, dann gilt doch: Was ich sage, ist unbequem aber immer wahr und wichtig für die älteren Menschen.“
Mit Jürgen Zeller verliert die CDU einen großartigen Menschen.