Die CDU-Fraktion hat große Sorge, dass die Klassen in unseren Grundschulen zu groß sind. Die Raumnot in den Gladbecker Grundschulen führt dazu, dass die Eingangsklassen größer sind als der vom Land vorgesehene Richtwert. Und das passiert gerade in einer Situation, wo die Kolleginnen und Kollegen in den Grundschulen vor zunehmende pädagogische Herausforderungen gestellt werden.

Weil im Kindergartenjahr 2024/2025 für 832 Kinder keine Plätze in den KiTas zur Verfügung stehen, befürchtet die CDU, dass die Startchancen für diese Kinder in den Grundschulen schlechter werden. Die Grundschulen müssen die Defizite bei den Kindern ausgleichen, die in den KiTas nicht behoben werden konnten. Und das ausgerechnet in einer Situation, wo die ersten Grundschulklassen deutlich zu groß werden.

Die CDU-Fraktion hat für die nächste Sitzung des Schulausschusses am 2. Dezember einen Antrag gestellt. Sie will umfassend über die Situation in den Gladbecker Grundschulen unterrichtet werden. Vor allem will die CDU wissen, wie die Schulverwaltung mit den Problemen umgeht und welche konkreten Vorschläge es zur Verbesserung der Situation an den Gladbecker Grundschulen gibt.

Lesen Sie hier den Antrag der CDU-Ratsfraktion:

Antrag nach § 7 der Geschäftsordnung für den Rat der Stadt Gladbeck und seine Ausschüsse

Sehr geehrter Herr Tix,

die CDU-Ratsfraktion in Gladbeck beantragt, in die Tagesordnung der Sitzung des Schulausschusses am 02.12.2024 folgenden Punkt aufzunehmen:

„Situation an den Gladbecker Grundschulen“

Begründung:
 
Am 13. August 2024 musste wir in der WAZ zur Kenntnis nehmen, dass das Angebot an KiTa-Plätzen in Gladbeck bei weitem den Bedarf nicht deckt. 832 Kinder sind im Kindergartenjahr 2024/2025 nicht versorgt. Gerade im Elementarbereich, der frühkindlichen Bildung werden die Basisgrundlagen für den Eintritt in den Primarbereich der schulischen Bildung, die Grundschulen gelegt. Es ist zu befürchten, dass die Defizite in der frühkindlichen Bildung die Startchancen der Kinder in der Grundschule erheblich belasten.

Aus Sicht der CDU-Ratsfraktion können diese Defizite nur dann pädagogisch zielführend ausgeglichen werden, wenn insbesondere die Eingangsklassen der Grundschulen klein gehalten werden. Mit den Anmeldungen zu den Grundschulen und der Bildung der Eingangsklassen für das Schuljahr 2024/2025 hat sich der Schulausschuss in seiner Sitzung am 27.11.2023 befasst. Bereits in der Sitzungsvorlage (Vorlage Nr. 230516) musste der Berichterstatter einräumen, dass in Gladbeck die gewünschte Klassengröße nicht erreicht werden kann: „Aufgrund der hohen Zahl der Einschulungskinder und möglicher weiterer Zuwächse lässt sich damit die von der Stadt Gladbeck grundsätzlich angestrebte Klassenbildung bei Schulen mit hohem Migrationsanteil bzw. im Rahmen der Inklusion von 24 bzw. 22 Schülerinnen und Schülern pro Klasse nicht umsetzen. Daher mussten zur Beurteilung der maximalen Aufnahmekapazität die Klassenbildungswerte gemäß 6a der Verordnung zu § 93 Absatz 2 SchulG NRW herangezogen werden. Lediglich an der Wittringer Schule sind aufgrund der baulichen Bedingungen (für Inklusion abgeteilte Klassen) die Bildung von Eingangsklassen auf 22 Schülerinnen und Schüler pro Klasse begrenzt.“

Wir bitten die Verwaltung zunächst um einen Bericht, wie groß die tatsächlich gebildeten Eingangsklassen für das Schuljahr 2024/2025 sind. Dabei bitten wir um eine genaue und schulscharfe Angabe der Klassengrößen. Wir bitten ebenfalls um eine Darstellung des jeweiligen Migrationsanteils und der inklusiv zu beschulenden Kinder; beides war Gegenstand des Begründungszusammenhangs der Vorlage im November.

Weitergehend bitten wir um einen Bericht, wie sich die Klassengrößen in den Jahrgängen     2 bis 4 der Grundschulen entwickelt haben. Es ist davon auszugehen, dass sich die beim Schuleingang gebildeten Klassengrößen nicht unverändert bis zum Ende der Grundschulzeit fortsetzen.

Ebenfalls bitten wir um Darlegung, wie die Versorgungssituation mit Lehrerinnen und Lehrern an den Gladbecker Grundschulen ist. Das gilt auch für den Bereich der OGS, in dem auch anders qualifizierte Frauen und Männer eingesetzt werden. Wir wissen, dass die Stadt Gladbeck für den Einsatz der Lehrerinnen und Lehrer nicht zuständig ist. Aber die tatsächliche personelle Situation an den Gladbecker Grundschulen ist ein sehr wichtiger Parameter, um einschätzen zu können, wie die Gladbecker Grundschulen mit den aufgezeigten Herausforderungen umgehen können.

Der Teilstandort Diepenbrockstraße der Mosaikschule (vormals Vinzenzschule) kann nur noch sehr eingeschränkt Lerngruppen aufnehmen. Zudem müssen zu diesem Zweck bauliche Maßnahmen (Brandschutz?) durchgeführt werden. Wir bitten um Erläuterung, welche baulichen Maßnahmen an diesem Teilstandort durchgeführt werden und welche Kosten damit verbunden sind?

Gleichzeitig fragen wir, ob der Teilstandort mit überschaubaren Mitteln so weit ertüchtigt werden kann, dass die aktuelle und akute Raumnot in den Gladbecker Grundschulen behoben werden kann. Hat die Verwaltung geprüft, ob sich im Hof des Standortes kurzfristig und als Übergangslösung Container aufstellen lassen?

Zur Behebung der Raumnot an den Grundschulen ist die Errichtung einer neuen Grundschule am Standort Im Linnerott beschlossen. Die Nutzung der Schule soll mit dem Beginn des Schuljahres 2026/27 starten. Nach unseren Beobachtungen hat an dem Standort bis jetzt noch kein Spatenstich stattgefunden. Deshalb bitten wir um einen Bericht über den Planungsstand an der Grundschule Im Linnerott.

Die CDU-Ratsfraktion erwartet einen Bericht, aus dem sich politische Handlungsanleitungen ableiten lassen. Wir müssen mit aller Kraft die sich abzeichnende KiTa-Katastrophe abwenden und verhindern, dass daraus eine Gladbecker Bildungskatastrophe erwächst.

Einen Beschlussentwurf behalten wir uns nach Vortrag und Beratung im Ausschuss vor.

Mit freundlichen Grüßen

Christopher Kropf

Stellvertretender Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion Gladbeck