Ein Kommentar von Michael Dahmen
Muss man das wirklich ernst nehmen? Ich fürchte: Ja! Denn diese provokante Formulierung stammt nicht von irgendeinem politischen Hinterbänkler, sie stammt von Dr. Vera Bücker. Und Frau Dr. Bücker ist die Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs in Gladbeck.
Natürlich ist der ADFC Interessenvertreter der Menschen, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, wozu ich persönlich übrigens auch gehöre. Natürlich hat der ADFC Recht, wenn er in Gladbeck bessere Bedingungen für Radfahrende fordert. Natürlich sind manche Radwege in Gladbeck in einem katastrophalen Zustand, man schaue nur zur Landstraße.
Aber: Der Straßenverkehr in Gladbeck findet nicht nur auf dem Rad statt. Nicht alle Gladbeckerinnen und Gladbecker können oder wollen mit dem Rad unterwegs sein. Mobilität funktioniert nur, wenn man ÖPNV, Fußgänger, Radfahrer und auch den Autoverkehr zusammendenkt. Die Einseitigkeit von Dr. Vera Bücker trägt nur zur weiteren Polarisierung bei und nicht zu einem Denken und Handeln im Konsens.
Dieses Denken haben Bürgermeisterin Bettina Weist, Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer und die Kommunalpolitiker von SPD, Linken und Grünen bereits vollständig übernommen. Die „Politik“ um die Buersche Straße ist eine Politik mit dem Holzhammer. Was nicht passt, wird passend gemacht. Und dann sind die Parkplätze eben weg. Das lassen sich die Gladbeckerinnen und Gladbecker nicht gefallen.
Hat man aus dem Debakel der „Ampel“ um die Energiewende denn gar nichts gelernt? Erkennt man denn nicht, dass die Politik von Robert Habeck um die Heizkessel in unseren Häusern nach hinten losgeht? Eine Politik unter dem Motto „Bevormunden, Einschränken, Verbieten“ ist eine Politik gegen die Menschen. Und wer die Menschen nicht mitnimmt, wird sie verlieren.
Es geht auch anders. Wer auf die homepage des ADFC in Gladbeck schaut, findet einen Beitrag „Vorbildlicher Radstreifen an der Wiesmannstraße“. Und was sieht man da? Einen gut ausgebauten und markierten Streifen für Radfahrer, daneben einen Streifen für den Autoverkehr und dann noch – man mag es kaum glauben – einen Parkstreifen für PKW!Warum wollen SPD, Linke und Grüne mit dem Kopf durch die Wand, wenn es auch anders geht?
Es geht wirklich auch anders. Aber nur, wenn man mit Sachlichkeit und Augenmaß eine notwendige Optimierung des Straßenverkehrs für alle(!) Verkehrsteilnehmer in Gladbeck anpackt. Dafür ist es noch nicht zu spät.