Das ist für die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Gladbeck eine dicke Überraschung, aber eine von der unangenehmen Art. Die Baumfällung im Buerschen Wald wird vorerst ausgesetzt; ein externes Gutachten soll eingeholt werden. Das hält die CDU-Ratsfraktion für überflüssig und nicht zielführend.

Am 20. November 2023 hat der Betriebsausschuss/ZBG unter dem Tagesordnungspunkt 5 „Auswirkungen des Klimawandels – Sachstandsbericht Silberlinden“ auch über die Buchen und Eichen im Buerschen Wald beraten. Die Fachleute des ZBG haben detailliert und sehr sachkundig die Notwendigkeit der Fällung von ca. 80 Buchen und Eichen an diesem Standort dargelegt. Der Betriebsausschuss hat die Maßnahme des ZBG einstimmig zur Kenntnis genommen.

Natürlich haben Bürgerinnen und Bürger das Recht, gegen die Entscheidungen von Verwaltung und Politik Stellung zu beziehen. Dass dies zu einem Ortstermin mit ZBG, Stadtverwaltung und Bürgern geführt hat, ist völlig in Ordnung. Aber auch bei diesem Termin war klar, dass der ZBG die notwendige fachliche Kompetenz besitzt, um einzuschätzen, ob von Bäumen eine Gefahr für Menschen ausgeht oder nicht. Dass die Verkehrssicherheit besonders am Rand des Waldes nicht gewährleistet ist, wurde auch vor Ort deutlich gemacht.

„Ich bin nicht damit einverstanden, was jetzt rund um die notwendige Fällung der Buchen und Eichen im Buerschen Wald passiert. Hochqualifizierte Fachleute des ZBG haben uns im Ausschuss dargelegt, warum die Bäume gefällt werden müssen. Niemand fällt gerne Bäume, schon gar nicht die Kolleginnen und Kollegen des ZBG. Ich vertraue deren Expertise voll und ganz. Ein zusätzliches externes Gutachten ist aus meiner Sicht überflüssig und stellt die fachliche Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZBG in Frage. Im Übrigen geht das jetzt Hals über Kopf beschlossene Gutachten am Betriebsausschuss/ZBG vorbei, der im November gründlich beraten hat. Deshalb werde ich diesen Fall auf die Tagesordnung des Betriebsausschusses am 21. Februar 2024 setzen.“ Sagt der Vorsitzende des Betriebsausschusses und CDU-Ratsherr Ulrich Namyslo.

Für die CDU-Ratsfraktion hat grundsätzlich der Erhalt von Bäumen oder auch die Neuanpflanzung einen sehr hohen Stellenwert. Bäume und besonders Wälder haben in unserer hoch verdichteten Stadt Gladbeck eine nicht zu überschätzende Bedeutung für das Stadtklima. Und für eine Partei, die das „C“ in ihrem Namen führt, hat die Bewahrung der Schöpfung einen besonderen Stellenwert. Aber hier konkurriert dieses politische Ziel mit der Frage der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.

„Welchen Aufschrei würde es in unserer Stadtgesellschaft geben, wenn auch nur ein Mensch durch herabfallende Äste oder umstürzende Bäume geschädigt würde. Dann würde man doch sofort die Verantwortlichen der Stadtverwaltung oder des ZBG an den Pranger stellen. Nein, der ZBG hat hier völlig richtig gehandelt.“ Sagt der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion Dieter Rymann.

Im Übrigen stellt sich die Frage, was passiert, wenn das Gutachten zum gleichen Ergebnis wie die Experten kommt, wovon man ausgehen muss. Wird es dann ein Gegengutachten des BUND geben, um die notwendige Fällung noch einmal hinauszuzögern?

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