Drogen und Lärm in der City

Nein, so kann man mit den Problemen in einzelnen Bereichen der Innenstadt nicht umgehen. Probleme werden zwar bestätigt, aber heruntergeredet. Drogenproblem? Kann man nicht von sprechen. Bedrohliche Situationen an einzelnen Treffpunkten? Ist uns nicht bekannt. 

An der Humboldtstraße habe man sogar gemeinsame Einsätze von Polizei und KOD durchgeführt, selbst Streetworker habe man eingesetzt. Leider habe das wenig gebracht. Hören wir solche Äußerungen in den letzten Monaten nicht ständig? Einsatz von Polizei, Ordnungsamt und Sozialarbeit an der Steinstraße 72: Hat bisher nichts gebracht. Einsatz von Sicherheitsdienst und anderen im Freibad: Trotzdem kommt es zu nicht akzeptablen Übergriffen. Damit ich nicht missverstanden werde: Das Freibad und die Steinstraße 72 sind mit der Humboldtstraße nicht vergleichbar. Was man aber vergleichen kann ist die Kommunikationsstruktur der Kommunikationschefin Christiane Schmidt in diesen Fällen.

„Jetzt sollte allerdings auch jedem klar sein, dass man in der Innenstadt nicht so ruhig wohnt wie in einer Siedlung“ Nein, Frau Schmidt, so geht das nicht. Wenn ältere Menschen sich aus nachvollziehbaren Gründen an der Humboldtstraße eine seniorengerechte Wohnung suchen, damit sie möglichst lange selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden leben können, dann brauchen sie unsere ganze Unterstützung. Dass man die Sache mit dem Lärm dann eben hinnehmen muss, ist nicht akzeptabel.

Der Hinweis, dass sich das Leben von Menschen unterschiedlicher Nationalität und Mentalität abends lange draußen abspielt, ist eine Verharmlosung und geht an der Problemlage vorbei. Ich selbst bin mindestens einmal im Jahr in südlichen oder südöstlichen Ländern unterwegs wie in Spanien, Italien, Griechenland oder der Türkei. Als Gast lebe ich dort gerne mit den unterschiedlichen Mentalitäten, und ich weiß, dass sich das Leben dort abends und bis in die Nacht hinein abspielt. Ich erwarte aber, dass Menschen, die in Gladbeck eine neue Heimat gefunden haben, unseren gewohnten Tages- und Lebensrhythmus akzeptieren. Eine Stadtgesellschaft funktioniert nur dann, wenn sich alle an allgemeingültige Spielregeln halten, auch die Menschen mit unterschiedlicher Nationalität und Mentalität.

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